Länderfinanzminister wollen Steuertricksereien durch Share-Deals ein Ende setzen
12. September 2016

Dank Share-Deals ist es möglich, große Teile von Immobilien zu verkaufen, ohne dafür Steuern zu bezahlen. Das Problem: Nach Aussagen der Landesfinanzminister wird dieses Schlupfloch für „millionenschwere Steuertricksereien“ missbraucht, wie es heißt.
Das Problem der Share-Deals
Während private Hausbauer im Normalfall bei einem Immobilienkauf zur Zahlung der Grunderwerbsteuer herangezogen werden, haben Käufer von Gesellschaftsanteilen die Möglichkeit, sich von dieser mit Hilfe von Share-Deals zu befreien. Hierbei wird sich der Kauf geteilt, sodass kein Eigentümer mehr als 94,9 Prozent der Anteile einer Immobilie erwirbt. Der zweite Investor erhält demnach mindestens 5,1 Prozent der Gesellschaftsanteile und muss ebenfalls keine Grunderwerbsteuer zahlen. So werden Millionenbeträge am Fiskus vorbeigeschleust. Ein paar Beispiele aus dem Jahr 2015:- Berlin: Share-Deals im Wert von über 4 Milliarden Euro (das entspricht 19,5 Prozent des gesamten Transaktionsumsatzes am Berliner Immobilienmarkt) - daraus resultiert ein Steuerloch von etwa 690 Millionen Euro in den letzten fünf Jahren
- Frankfurt: 2,9 Milliarden Euro bzw. knapp 33 Prozent des Umsatzes
- Düsseldorf: 520 Millionen Euro bzw. 11 Prozent des Umsatzes